Nordsee-Stürme mögen für viele Menschen ein schaurig-schönes Naturspektakel sein. Für zahlreiche Bewohner Helgolands jedoch besitzen sie auch eine wirtschaftliche Komponente. Seit 2014 profitiert die Insel von Windenergie. Damals begann der RWE Konzern den Standort für Betrieb, Wartung und Monitoring von Windparks zu nutzen. Bis zu 300 Turbinen, verteilt auf fünf Offshore-Windparks werden in der Spitze vom Helgoländer RWE-Kontrollraum überwacht. Um ideale Arbeitsbedingungen für das 24/7 aktive Operator-Team zu schaffen, wurde jetzt von den JST Experten eine innovative Leitwarte auf der Insel installiert.
Ein Außenposten mitten in der Deutschen Bucht. Ein Ort, an dem der Begriff „Ernte“ nichts mit Getreide oder Gemüse zu tun hat. Vor der Küste Helgolands wird Wind „geerntet“. Ökostrom für Hunderttausende deutscher Haushalte produzieren die RWE-Windparks und nehmen damit eine Schlüsselrolle bei der Gewinnung von grünem Strom durch Windenergie ein. Vorausgesetzt: Der Betrieb verläuft störungsfrei.
Irgendwann wäre der Platz ausgegangen
Um die reibungslose Steuerung von Turbinen und Umspannwerken zu gewährleisten, wurde die Leitwarte am Helgoländer Südhafen umfangreich erneuert. Der Leitstand, der ursprünglich mit dem Monitoring eines einzigen Windparks betraut war, überwacht heute in der Spitze bis zu fünf Windparks. „Das alte Setup war inflexibel“, erinnert sich Projektleiter (extern) Niclas Kampe, „kam ein neuer Windpark mit fünf Systemen dazu, mussten auch fünf neue Bildschirme installiert werden. Jeder Operator hatte mehrere Tastaturen und Mäuse vor sich. So konnten wir nicht weitermachen. Uns wäre irgendwann ganz einfach der Platz ausgegangen.“
JST entscheidet Ausschreibung für sich
Nach einem umfassenden Ausschreibungsverfahren, bei dem RWE eine Reihe von branchenführenden Anbietern in Betracht zog, wurde ein Favorit ermittelt. Die Kontrollraumexperten von JST – Jungmann Systemtechnik® mit Sitz in Norddeutschland konnten nicht nur die Ausschreibung für sich entscheiden, „man hat außerdem das Gefühl, dass es um ein sehr innovatives Unternehmen geht. Zusätzlich hat uns die räumliche Nähe in die Karten gespielt“, erklärt Sebastian Schirmel, technischer Projektleiter von RWE.
„Das alte Setup war inflexibel. Kam ein neuer Windpark mit fünf Systemen dazu, mussten auch fünf neue Bildschirme installiert werden. Jeder Operator hatte mehrere Tastaturen und Mäuse vor sich. So konnten wir nicht weitermachen.“
Niclas Kampe
Projektleiter (extern), RWE
„Mit der KVM-Lösung MultiConsoling® schalten wir flexibel alle gewünschten Quellen auf und sparen so Bildschirme ein. Bei JST hat uns eindeutig die Benutzerfreundlichkeit überzeugt – das war ein wesentliches Kriterium.“
Sebastian Schirmel
Technischer Projektleiter, RWE
Komponenten erleichtern Arbeit in der Leitwarte
Bereits zu Projektbeginn hatten die Anwender aus der Leitwarte Gelegenheit, mit den JST Technologien auf Tuchfühlung zu gehen: „Unsere Operator konnten bei einem Besuch im JST Kontrollraum-Simulator direkt erleben, was mit der Jungmann-Technik alles möglich ist. Wir haben gesehen, wie mit den Funktionalitäten der einzelnen Komponenten die Arbeit auf der Insel sinnvoll unterstützt und erleichtert wird; beispielsweise durch ein optimiertes Alarmmanagement mit PixelDetection®. Das war sehr aufschlussreich“, so Sebastian Schirmel.
Wesentliches Kriterium: Benutzerfreundlichkeit
Ob TeamView auf der neuen DisplayWall, die intuitive Benutzeroberfläche der myGUI® User-Plattform oder die verbesserte Übersicht durch selbstgewählte Dashboards mit der CockpitView® Software – an jeder Stelle der JST Gesamtkonzeption gehe es darum, Informationen so aufzubereiten, dass der Anwender durch verbesserte Übersicht und flexible Zugriffsmöglichkeiten bei seiner Monitoring-Tätigkeit unterstützt wird. „Mit der KVM-Lösung MultiConsoling® schalten wir flexibel alle gewünschten Quellen auf und sparen so Bildschirme ein. Bei JST hat uns eindeutig die Benutzerfreundlichkeit überzeugt – das war ein wesentliches Kriterium“, resümiert Sebastian Schirmel.
„Ein großer Gewinn“ für Ergonomie und Komfort
Zudem seien Ergonomie und Komfort für den Schichtdienst von erheblicher Relevanz. Für den technischen Projektleiter spielen daher das Stratos X11® Kontrollraumpult, der ergonomische Bestseller unter den Leitwarten-Konsolen, und das OPAL X11® Akustikdeckensegel mit seiner dimmbaren circadianen Beleuchtung eine besonders wichtige Rolle: „Wir haben hier eine 24/7 Überwachung. Die Deckensegel und die sich daraus ergebenden Beleuchtungsmöglichkeiten sind gerade für die Nachtschicht ein großer Gewinn.“
Team gibt „Thumbs up“ für die neue Leitwarte
Projektleiter und Belegschaft von der Insel geben ein eindeutiges „Thumbs up“ für die JST Installation. „Wir sind insgesamt sehr zufrieden“, fasst Niclas Kampe zusammen. Neben Produkten und der eigentlichen Implementierung des Kontrollraums nennt er zwei weitere Aspekte, die aus Kundensicht ein positives Feedback verdienen: Die Bereitschaft, auf spezielle Anforderungen der RWE-Unternehmens-IT lösungsorientierte Antworten zu finden, und die Möglichkeit, Service-Level-Agreements den aktuellen Erfordernissen individuell anzupassen, bewerten Kampe und Schirmel als entscheidende Benefits.